Grüne Kosmetik – könnte es grüner sein?

Dieser Artikel könnte denselben Titel wie das wohlbekannte Buch «Die Bombe unter der Achselhöhle», von Dr. Walter Mauch haben. In diesem Artikel geht es darum, einen genauen Blick auf die Kosmetikartikel in Ihrem Schrank zu werfen. Halten diese Produkte was die Hersteller versprechen? Sind wir als Konsumenten mündige Endverbraucher oder laufen wir einfach blind geschickten Marketing hinterher, ohne jemals den Inhalt der Produkte, die wir auf unserem Körper verwenden zu überprüfen? Neben den Schadstoffen, die in Kosmetikartikeln verwendet werden, stellt sich auch die Frage, wie sehr diese Produkte die Umwelt belasten. Das unendliche Leid, das durch Tierversuche entsteht, ist eine weitere Untersuchung wert.

Dieser Artikel könnte denselben Titel wie das wohlbekannte Buch «Die Bombe unter der Achselhöhle», von Dr. Walter Mauch haben. In diesem Artikel geht es darum, einen genauen Blick auf die Kosmetikartikel in Ihrem Schrank zu werfen. Halten diese Produkte was die Hersteller versprechen? Sind wir als Konsumenten mündige Endverbraucher oder laufen wir einfach blind geschickten Marketing hinterher, ohne jemals den Inhalt der Produkte, die wir auf unserem Körper verwenden zu überprüfen? Neben den Schadstoffen, die in Kosmetikartikeln verwendet werden, stellt sich auch die Frage, wie sehr diese Produkte die Umwelt belasten. Das unendliche Leid, das durch Tierversuche entsteht, ist eine weitere Untersuchung wert.

Beginnen wir mit der Haut

Die Haut ist nicht nur unser grösstes Organ. Alles das wir auf die Haut auftragen, wird von der Haut aufgesaugt und gerät auf diesen Weg in den Blutkreislauf. Dabei unterscheidet die Haut nicht zwischen gut oder schlecht. Die Produkte, Cremes, Salben, Lotionen und Kosmetika, die Sie verwenden, gelangen völlig ungefiltert direkt in Ihren Blutkreislauf.

Laut einer Studie sind Frauen jenen Produkten, die für ihre Haut und Gesundheit gefährlich sein könnten, übermässig ausgesetzt. Durchschnittlich verwenden Frauen täglich 12 Produkte, die potenziell schädlich sind. Frauen mögen zwar die beste Absicht für Ihre Gesundheit und Ihr Aussehen haben, sind jedoch unbewusst gefährlichen Substanzen ausgeliefert. Es endet jedoch nicht hier. Die Studie fand weiters heraus, dass aufgrund der Giftstoffe, die in Kosmetika und Körperpflegeprodukten verwendet werden, Neugeborene zum Zeitpunkt der Geburt durchschnittlich 55 bis 121 toxische Verbindungen in sich tragen, die sich im späteren Leben als krebserregend für sie erweisen können.

Die niederländische Universitätsklinik Groningen entnahm für die vorliegende Studie 42 Mutterblut,- und 27 Nabelschnur Blutproben, die von den jeweiligen Frauen gespendet wurden und untersuchte diese auf acht Chemikaliengruppen:

  • Künstliche Moschus Verbindungen
  • Alkyl Phenole
  • Bisphenol-A,
  • Bromierte Flammschutzmittel,
  • Perfluorierte Verbindungen, Weichmacher (Phthalate),
  • Organochlorpestizide und
  • Triclosan.

Das alarmierende Ergebnis war, dass diese Chemikalien die Plazentaschranke überwinden konnten. Während einiger dieser schadhaften Produkte direkt das Wachstum und die allgemeine gesunde Entwicklung des Ungeborenen negativ beeinflussen, liegen andere Schadstoffe inaktiv im Körper des Babys, um zu einem späteren Zeitpunkt aktiviert zu werden. Wachstums- und geistige Schäden gehören zu den meist gesehenen, negativen Auswirkungen.

Eine weitere alarmierende Tatsache ist, dass viele führende Hersteller von Kosmetik- und Körperpflegeprodukten die negativen Auswirkungen dieser schädlichen Chemikalien einfach übergehen. Während es in manchen Ländern keine gesetzliche Regulation gefährlicher Substanzen in Kosmetika gibt, wie zum Beispiel der USA, ist es in Europa ein wenig besser, wo viele der schädlichen Produkte von der EU verboten wurden.

Die oben genannte Statistik allein ist beunruhigend genug, um sofort ins Badezimmer zu laufen und alle Produkte für deren Inhalt zu überprüfen.

Wer ist für die Sicherheit von Kosmetika verantwortlich?

Die FDA hat nicht die rechtliche Befugnis, kosmetische Produkte und Inhaltsstoffe (mit Ausnahme von Farbadditiven) zu genehmigen, bevor sie auf den Markt kommen. Der Hersteller oder Vertreiber eines Kosmetikums ist jedoch rechtlich dafür verantwortlich, dass ein vermarktetes Produkt sicher ist, wenn die Verbraucher es entsprechend den Anweisungen in der Kennzeichnung oder in der üblichen oder erwarteten Weise verwenden. Die FDA kann gegen den Hersteller eines auf dem Markt befindlichen Kosmetikums vorgehen, wenn sie über zuverlässige Informationen verfügen, die deutlich zeigen, dass ein Kosmetikum die gesetzlichen Sicherheitsanforderungen nicht erfüllt.

Allerdings behandelt das Gesetz Farbzusätze unterschiedlich. Im Gegensatz zu anderen kosmetischen Inhaltsstoffen müssen Farbzusätze, mit Ausnahme von Farbstoffen, die in Kohle-teerhaltigen Haarfärbemitteln verwendet werden, von der FDA für den spezifischen Verwendungszweck genehmigt werden, bevor sie in einem Kosmetikum zugelassen werden.

Für den Leser sollte es offensichtlich sein, dass der Hersteller als auch der Vertreiber, die das Produkt verkaufen, damit auch verdienen wollen. Allein in Deutschland generierte der Markt von Kosmetika- und Körperpflegeprodukten im Jahr 2019, 15 Milliarden Euro. Das ist ein erheblicher Betrag. So erheblich, dass jede Frau, jeder Mensch, der Kosmetika und andere Körperpflegemittel verwendet, seine Produkte im Schrank überprüfen sollte.

Bestehen Ihre Körperpflegeprodukte den Schadstofftest?

Hand aufs Herz, wenn ich Sie jetzt bitte, in Ihr Badezimmer zu gehen und fünf Produkte, die Sie täglich verwenden, genauer unter die Lupe zu nehmen, bestehen Sie den Schadstofftest? Halten Sie dabei Ausschau nach einem oder mehreren der folgenden Inhaltsstoffe:

Parabene

Parabene sind Konservierungsmittel, die in Seifen über Lotion bis hin zu Make-up enthalten sind. Dieser schädliche Zusatzstoff wird dazu verwendet, um das Bakterienwachstum zu verhindern. Beispiele hierfür sind: Methylparaben, Proplyparaben, Isopropylparaben und Isobutylparaben.

Als Faustregel gilt, enthält das Label das Wort «Parben», dann sollten Sie dieses Produkt vermeiden. Parabene sind bekannte endokrine Disruptoren, d. h. sie ahmen Östrogen im Körper nach und können zu hormonellen Ungleichgewichten und möglicherweise sogar zu Brustkrebs führen. Eine Studie fand, dass insbesondere Methylparaben, in menschlichen Brusttumoren gefunden wurden, während eine andere Studie fand, dass 99 % aller krebsartigen Brusttumoren Parabene enthielten.

Künstlicher Duft/Parfüm

Fast alle herkömmliche Hautpflege- und Kosmetikprodukte (auch die nicht parfümierten Produkte) enthalten künstliche Duftstoffe. Die Hersteller sind nicht verpflichtet, offenzulegen, was tatsächlich in ihren Düften enthalten ist, sodass Sie einfach Duftstoff oder Parfum auf der Liste der Inhaltsstoffe sehen werden. Dabei kann es sich allerdings um einen Cocktail aus Karzinogenen, Allergenen, endokrinen Disruptoren und anderen Reizstoffen handeln.

Natriumlaurylsulfat und Natrium-Lauret-Sulfat

Diese Zusätze sind Schaumbildner, die in einer Reihe von Körperpflegeprodukten, einschliesslich Hautpflege- und Kosmetikprodukten, Shampoo und Zahnpasta, verwendet werden. Sie sind Tenside, die Hautreizungen verursachen oder Allergien auslösen können. Man kennt diese chemischen Verbindungen, auch als «Nitrosamine». Es wird angenommen, dass 90 % der Nitrosamine krebserregend sind.

Toluol

Toluol ist eine Chemikalie, die häufig in Nagellack und Haarfärbemitteln vorkommt. Diese Chemikalie ist ein petrochemisches Lösungsmittel, das für das Immunsystem giftig sein und Geburtsfehler verursachen kann. Wenn Sie schwanger sind, sollten Sie besonders vorsichtig sein und Nagellack, der Toluol enthält, ganz vermeiden.

Phthalate

Ein Phthalat ist ein Weichmacher, der dem Kunststoff zugesetzt wird, damit er nicht spröde wird. Phthalate werden in Kosmetika vor allem in Parfüms verwendet und sind auch in anderen Körperpflegeprodukten wie Haarspray und Nagellack zu finden. Beispiele hierfür sind: DBP, DEHP, DEP und andere. Wie Parabene sind Phthalate endokrine Disruptoren und können hormonelle und reproduktive Probleme sowie Geburtsfehler verursachen.

Aluminium Chloride: Krebserregende Salze

Wenn Sie ein Antitranspirant verwenden, können Sie ziemlich sicher sein, dass Aluminium Chloride durch Ihre Haut in Ihrem Körper gelangen. Aluminiumsalze werden überwiegend in Deodorants gefunden. Sie verschliessen die Poren und verhindern dadurch die Schweissbildung. Allerdings werden diese Aluminiumverbindungen mitunter auch in Zahnpasten und in Lippenstiften verwendet.

Aluminium wird immer wieder mit der Entwicklung von Alzheimer und der Entstehung von Brustkrebs in Verbindung gebracht. Es gilt als nervenschädigend und irritierend für die Haut.

Polyethylenglykol (PEG)

Polyethylenglykol (PEG) wird in vielen Arten von Kosmetika als Verdickungsmittel verwendet, insbesondere in Lotionen, Shampoos und Sonnenschutzmitteln. PEG ist häufig sowohl mit Ethylenoxid (einem bekannten Karzinogen) als auch mit 1,4-Dioxan (ein chemischer Zusatz, der für Atemwegsprobleme bekannt wurde) verbunden.

Formaldehyd

Formaldehyd wird als Konservierungsmittel in Kosmetika verwendet. Es ist ein bekanntes Karzinogen, dass mit Asthma, Neurotoxizität und Entwicklungstoxizität in Verbindung gebracht wird.

  • Wussten Sie:
    Formaldehyd wird zur Einbalsamierung und zur Erhaltung des Leichnams verwendet.

Vor einiger Zeit wurde mir der Tipp gegeben, ob in Nahrungsmittel, in Haushaltsreinigern oder Körperpflegemitteln, wenn Sie den Namen der Additive nicht aussprechen, kennen oder buchstabieren können, ist es besser, sich nach einem geeigneteren Produkt umzusehen. Dazu gehören ganz sicher die schädlichen «Os», die überwiegend in Sonnenschutzmittel verwendet werden:

  • Oxybenzon
  • Octinoxat und
  • Octocrylen, die heute beide als schädlich für die menschliche Gesundheit und die Umwelt angesehen werden.

Diethanolamin ist ein Schaumbildner. Es ist ein bekanntes Karzinogen und Atemwegsgift. Sie finden es überwiegend in Schaumbädern und Duschgels.

Triclosan

Triclosan ist ein antibakterielles Mittel, das einst in antibakteriellen Seifen verwendet wurde. Im Jahr 2016 wurde es in Seifen verboten, die im Gesundheitswesen verwendet werden, in persönlichen Kosmetika, ist es jedoch immer noch erlaubt. Triclosan trägt nicht nur zu antibiotikaresistenten Bakterien bei, sondern ist auch ein endokriner Disruptor und hat in Studien an Mäusen gezeigt, dass es zu Darmentzündungen beiträgt und das Tumorwachstum fördert.

Ich könnte die Liste der schädlichen Zusatzstoffe in Körperpflegemittel und Kosmetika fast endlos lange fortsetzen.

Wenn Sie all Ihre Schönheits- und Pflegeprodukte gründlich untersucht haben und Sie ehrlich mit sich und Ihrer Gesundheit sind, müssten Sie wahrscheinlich den Grossteil zu der nächsten Apotheke bringen, um sicherzustellen, dass diese Produkte sicher entsorgt werden und nicht auf die Müllhalde gehen von wo sie ihre «krank machenden Eigenschaften» ins Grundwasser verlegen könnten.

Wohin von hier?

Wenn Sie immer noch lesen, gehören Sie wahrscheinlich zu einem der vielen Leser und Leserinnen, die entsetzt darüber sind, jahrelang, Produkte in bester Absicht verwendet zu haben, ohne sich darüber klar zu sein, dass Sie mehr potenziellen Schaden an sich selbst angerichtet haben, als Gutes aus auch nur einer Ihrer Flaschen und Tuben gekommen wäre.

Selbst wenn Sie sich um organische oder umweltfreundliche Produkte bemüht haben, sollten Sie die Aufkleber studieren.

  • Wussten Sie:
    Ein Haarshampoo zum Beispiel gilt als Kräutershampoo, obwohl es voll von schädlichen Zusätzen sein kann und nur einen geringsten Anteil eines Kräuterextraktes beinhaltet.

Vielleicht gehören Sie auch zu jenen LeserInnen, die vielleicht ihr Kaufverhalten ändern wollen, oder jenen, die weiterhin auf dem Zaun sitzen und warten, wohin sich der Trend bewegt oder aber Sie zucken die Schultern, fragen sich was das alles mit Ihnen zu tun hat und kaufen, was Sie bislang gekauft haben. Selbst dann, wenn Sie vielleicht bereits bemerkt haben, dass das eine oder andere Körperpflegeprodukt einfach nicht gibt, was es verspricht.

Der Rest dieses Artikels richtet sich an die letztgenannte Konsumentengruppe.

Hier werfen sich unweigerlich zwei Fragen auf:

  • Wenn Sie Kosmetika und Körperpflegeprodukte für sich und Ihre Familie kaufen, die voll von schadhaften Zusätzen sind, sind Sie überzeugt, dass diese Produkte tatsächlich ungefährlich sind?
  • Wenn Sie nur den geringsten Zweifel haben, warum unterstützen Sie weiterhin Hersteller, die solche Produkte anbieten.

Da ich selbst Mutter von zwei Buben bin, weiss ich wie schwer es oft sein kann, die richtige Wahl, bei so ziemlich allem das ich kaufe, zu treffen. Zu bedenken bleibt jedoch, wäre es nur für mich, so kann ich möglicherweise die Verantwortung für mich selbst übernehmen. Wenn nur meine Gesundheit von schädlichen Produkten negativ beeinflusst wird, kann ich die Konsequenzen für meinen Körper vielleicht übernehmen.

Wie ist es jedoch mit Ihren Kindern? Sind Sie tatsächlich in der Lage, Verantwortung für mögliche Gesundheitsschäden und Lebensbeeinträchtigungen bei Ihren Kindern zu übernehmen, indem Sie Produkte verwenden, von denen Sie wissen, dass sie vielleicht nicht so sicher und gesund sind, als Sie es gerne hätten?

Hier ist eine Tatsache, die ich jenen Konsumenten ans Herz legen möchte, die sich immer noch davor scheuen die Aufkleber zu lesen und zu studieren, welche «Gesundheitsbomben» Sie in Ihren Einkaufswagen legen. Wie immer billig oder teuer diese Produkte sein mögen, der Konsument hat das letzte Wort. Was ich damit meine, ist einfach, dass das Kaufverhalten von jedem einzelnen bestimmt, welche Produkte es auf die Regale von Supermärkten und Bioläden schaffen.

Hersteller, Anbieter und Vertreiber haben keinen Grund ihre Produkterzeugung zu verändern, solange sie einen Markt dafür finden. Von deren Sichtweise ist heute gut genug, was gestern auch noch gut genug war.

Gut genug ist allerdings nicht optimal.

Indem wir als Konsumenten lange genug von Grosskonzernen über den Tisch gezogen wurden, indem Inhaltsstoffe entweder verschwiegen oder in einer schwer zu entziffernden Beschilderung angegeben wurden, ist es höchste Zeit, uns selbst zuliebe, unseren Kindern aber auch der Erde zuliebe, mündige Konsumenten zu werden. Es liegt an uns, was wir kaufen wollen und zu welchen Produkten wir deutlich nein sagen.

Vielleicht fragen Sie sich jetzt, was kann ich allein schon ausrichten? Einer allein kann das schädliche Geschäft mit gesundheits- und umweltschädigenden Produkten nicht verändern, doch gemeinsam haben wir die Kraft, ein «Einkaufsklima» zu schaffen, das den Menschen und nicht die Grosskonzerne in den Mittelpunkt stellt. Kein Hersteller will sein Produkt auf dem Regal verstauben sehen. Das ist nicht gut für den Umsatz.

Und wenn es nicht gut für den Umsatz ist, so ist es noch viel weniger gut für Ihre Haut. Ich fordere Sie auf, wenn Sie es schon nicht für sich selbst schaffen, tun sie es für Ihre Kinder und die Umwelt. Kaufen Sie nur noch Produkte, deren Hersteller keinerlei Chemikalien und andere Schadstoffe verwenden. Der mündige Käufer ist proaktiv, denn er weiss, dass zu viel am Spiel steht.

Sie sind es wert, Ihre Familie ist es wert, unser Planet ist es wert.